Freitag, 19. Juni 2015

Masomo ni muhimu



„Masomo ni muhimu“ – Bildung ist wichtig. So könnte man ungefähr das Credo der Kenianer zusammenfassen.

In den letzten Wochen war ich – zur Abwechslung – mal nicht viel unterwegs und habe hauptsächlich in der Schule gearbeitet und meine Wochenenden in Kisii verbracht. Jetzt habe ich Zeit, einen Eintrag nachzuholen, den ich schon länger schreiben wollte.
Irgendwann Anfang dieses Jahres habe ich über Couchsurfing (an dieser Stelle erneute Schleichwerbung: Couchsurfing ist einfach toll und hat mein Menschenbild verändert!) Caro, eine kenianische Studentin kennen gelernt, die aus Nairobi kommt und hier in Kisii studiert. Sie ist mit der Zeit meine beste Freundin hier in Kisii geworden und ich bin sehr glücklich, dass sie da ist, weil es als mzungu hier allgemein sehr schwer ist, gute Freunde zu finden. Klar, man wird an jeder Ecke gegrüßt und zu jeder Gelegenheit irgendwo zum Essen eingeladen, aber das sind meist nur oberflächliche Begegnungen, die mit der Zeit sehr anstrengend werden können, wenn man merkt, dass dahinter kein wirkliches Interesse an der eigenen Person steckt, sondern nur das mzungu-Prestige. Auch ist es schwierig, jemanden zu finden, mit dem man auf „gleicher Wellenlänge“ ist und sich gut unterhalten kann, weil die Erfahrungs- und Wissenshorizonte von jemandem, der in Kisii aufgewachsen ist, und jemandem, der aus Deutschland kommt, einfach unglaublich verschieden sind. Bezeichnenderweise kommen die Kenianer*innen, mit denen wir uns angefreundet haben, größtenteils aus Nairobi. Die Hauptstadt, das muss man sagen, ist nochmal ein ganz anderes Pflaster. Die Menschen dort erscheinen uns im Allgemeinen gebildeter und viel weltoffener. 

Graffiti im Go Downs Art Centre in Nairobi

Es kommt natürlich auch darauf an, mit welcher Altersgruppe man es zu tun hat. Gerade unter Studenten werden Themen wie z.B. Homosexualität ganz anders behandelt als im Gespräch mit z.B. unseren Lehrer*innen in der Schule. Das Thema ist für Kenianer*innen unseres Alters nichts Neues, auch wenn man damit nicht gerade hausieren geht. Homosexuelle Handlungen zwischen Männern (interessanterweise nicht zwischen Frauen) sind in Kenia mit Gefängnisstrafe belegt. Doch das ist kein Vergleich zu bspw. Uganda, wo sich 2010/11 ein sehr radikales Anti-Homosexuellengesetz, das Homosexualität unter Todesstrafe stellte, nur nicht durchsetzen konnte, weil westliche Länder (u.a. Deutschland) mit einer Kürzung der Hilfsgelder drohten. Ob die westlichen Geberländer ihre finanzielle Machtposition ausnutzen sollten, um innenpolitische Entwicklungen in Ländern des Globalen Südens nach ihrem Gusto zu beeinflussen, und ob die "Allgemeingültigkeit" der Menschenrechte dies rechtfertigt, ist eine andere Frage mit sicherlich viel Diskussionspotenzial, die ich jetzt mal nicht beantworte. Noch kurz zu Kenia: Seit Anfang 2014 ist die Homosexuellenbewegung in Kenia im Aufwind (ein kurzer Zeitungsartikel der taz dazu hier). Und dem pflichte ich natürlich innerlich bei. Dabei darf man nicht vergessen, dass ja auch bei uns in Deutschland Homosexualität noch bis Anfang der neunziger Jahre als psychische Störung galt und homosexuelle Handlungen teilweise strafbar waren. Umso schöner, dass vor zwei Wochen das Eherecht für Homosexuelle in allen US-Bundesstaaten eingeführt wurde!

Aktivisten in Nairobi (Quelle: taz.de)
Doch jetzt schweife ich ab. Zurück zum Thema: Jetzt kommt ein kleiner Einblick ins kenianische Bildungssystem.
Das Bildungssystem ist hauptsächlich nach britischem Vorbild gestaltet. Mit drei Jahren kommt man bereits in die „Baby Class“, eine Art Vorschule, der „Primary School“. Anna, Tobi und ich haben letztens der Nyanchwa Primary School und einer Secondary School in Kisii einen Besuch abgestattet, um uns das Ganze mal genauer anzusehen.


Zahlen lernen in der Baby Class

Unterrichtet wird bemerkenswerter Weise von Anfang an auf Englisch. Kiswahili ist das einzige Fach, das tatsächlich auch auf Suaheli unterrichtet wird. Die Muttersprache ist normalerweise eine der Stammessprachen, wie in Kisii z.B. Ekegusii. Das heißt, die Kinder wachsen schon in frühem Alter dreisprachig auf. Der Unterricht ist größtenteils frontal gestaltet, das heißt der Lehrer diktiert etwas vor, was sich die Schüler dann in ihr Heft Wort für Wort aufschreiben (dazu muss man sagen, dass die Schüler nämlich auch keine eigenen Lehrbücher besitzen). Das wird dann auswendig gelernt und in den Prüfungen abgefragt. Oft wiederholt die Klasse ein Wort oder eine Formulierung im Chor, damit man es sich noch besser einprägen kann. Zwischendurch stellt der Lehrer auch mal Fragen, hauptsächlich zum Wiederholen des Stoffes der letzten Stunde. Nur der naturwissenschaftliche Unterricht ist etwas spannender, weil dort Phänomene wie z.B. Erderrosion am naturgetreuen Miniaturgarten demonstriert oder chemische Experimente durchgeführt werden.



Geschichtsunterricht in der 8. Klasse

Blick in ein Schulheft

Blick in ein Klassenzimmer mit meistens 30+ Schüler*innen
  
Erdkundeunterricht in einer 6. Klasse

pH-Wert-Bestimmung in der Secondary School

Wir fanden es ziemlich krass zu sehen, wie selbst in den höheren Klassen der Unterricht doch ziemlich eintönig frontal war, ohne große Diskussionen oder Meinungsaustausch. Wir sind ja aus unserer Generation etwas ganz Anderes gewöhnt. Aber Gruppenarbeiten, Power-Point-Präsentationen und blu-tack-Tafelbilder gibt's ja auch in Deutschland noch nicht so unglaublich lange... Letztens haben ein paar Lehrer*innen der Special School einen Weiterbildungs-Workshop besucht, auf dem Power Point präsentiert wurde. Also auch hier in Kenia ist das definitiv im Kommen ;).

Die Primary School geht 8 Jahre lang, von der ersten bis zur 8. Klasse, und ist in Kenia kostenlos.  Dann wechseln die Schüler mit ungefähr 14 Jahren auf die Secondary School, wo sie 4 weitere Jahre (Form 1-4) unterrichtet werden, für im Jahr umgerechnet 90€ für Day Schools und bis zu 500€ für Boarding Schools, d.h. Internate. Die meisten Eltern bevorzugen es, ihre Kinder auf Internate zu schicken, sodass sie bis auf die Ferien nur in der Schule sind und sich ganz aufs Lernen konzentrieren können. Der Tagesplan ist bis oben hin voll mit Lernen und erlaubt nur wenig Freizeit und meist keinen Ausgang. Mit ungefähr 18 Jahren schreiben die Schüler ihre Final Exams (so etwas wie ein zentrales Abitur), die überall in Kenia exakt dieselben sind. Der Druck ist enorm hoch, da die Abschlussnoten darüber entscheiden, ob und was bzw. wo man studieren kann. Wenn die Noten gut genug sind (nicht schlechter als B bei einer Abstufung von A-F), wird man an einer öffentlichen Universität angenommen und bezahlt umgerechnet 350-400€ im Jahr. Schafft man dies nicht, bleibt einem noch die Möglichkeit, an einer privaten Uni zu studieren, das kostet dann aber 900-1200€ im Trimester (!!) und das kann sich schließlich nicht jeder leisten… Bildung ist in Kenia extrem wichtig und kenianische Eltern sind bereit, dementsprechend viel in die Bildung ihrer Kinder zu investieren. Im Gegenzug werden an die Kinder aber auch sehr hohe Erwartungen gestellt.

Als ich die Familie von Caro (sie hat übrigens eingestimmt, dass ich sie mit ihrem Namen und Fotos in meinem Blog erwähnen darf, und ist auch mit dem doch etwas privaten Inhalt einverstanden) für zwei Wochen in Nairobi besucht habe, hat es mich schockiert, welchen hohen Stellenwert die Bildung in der Familie hatte, im Gegensatz zur Freizeit. Auch als die beiden jüngeren Schwestern in den Ferien zu Hause waren, durften sie das Haus fast nie verlassen, außer um mit den Eltern am Sonntag in die Kirche zu gehen. Sie verbrachten den Großteil des Tages damit, fernzusehen oder Hausaufgaben zu machen, und sollten ihre Freunde nicht besuchen, da diese in einem anderen Stadtteil in Nairobi wohnten und die Eltern sich Sorgen um ihre Sicherheit machten. Obwohl Caro schon längst über 18 ist, schrieben die Eltern ihr vor, jeden Tag bevor es dunkel wurde (also um 7) zu Hause zu sein. Für mich war es schwierig, das zu akzeptieren, da ich diese Strenge von meinen eigenen Eltern nicht gewohnt bin (und denen ich eigentlich zu diesem Anlass noch einen Dankesbrief schreiben wollte). Doch schließlich war ich in der Familie nur zu Gast und wollte nicht gleich die elterlichen Erziehungsmethoden kritisieren.


Mein Gastgeschenk: "Deutscher Apfelpfannkuchen" ;)

Als wir auf einer Familienfeier eingeladen waren, hielt eine der Tanten am Ende eine lange Rede, in der es darum ging, dass es das Wichtigste sei, dass die Kinder sich in der Schule anstrengen, und dass sie ihre Freunde und Freundinnen vergessen sollten, da Schulfreundschaften ja sowieso nur von kurzer Dauer seien und sie vom rechten Weg abbringen könnten. Diese Rede wurde gefolgt von 2-3 weiteren, die in dieselbe Kerbe schlugen, und sogar ein dreizehnjähriger Cousin hielt eine charismatische Rede darüber, wie wichtig es sei, sich einen strukturierten Lernplan zu machen. Ich habe in meinem Leben noch keinen so disziplinierten Dreizehnjährigen gesehen. Am Ende wurde Caro dazu aufgefordert, auch etwas beizutragen, und sie entschied sich dafür, sachte darauf hinzuweisen, dass Freizeit auch ein Bestandteil des Lebens ist. Der schlimmste Moment für mich war der, in dem mich plötzlich ihr Vater aufforderte, auch meinen „Rat“ an die Kinder und Jugendlichen weiterzugeben. Alle Augenpaare in dem Zimmer waren plötzlich auf mich gerichtet und ich merkte schon, wie meine Hände schweißnass wurden. Was sollte ich denn dazu sagen?! Dass ich ganz und gar nicht damit einverstanden bin, Kinder von Anfang an auf Leistung zu trimmen und ihnen damit irgendwie auch ihre Kindheit zu nehmen? Ich konnte es nicht übers Herz bringen, eine Meinung zu äußern, hinter der ich absolut nicht stand, deswegen stammelte ich spontan eine Rede zusammen, in der ich, möglichst vorsichtig formuliert, betonte, dass es wichtig sei, zwischen Arbeit und Freizeit eine gute Balance zu finden, und dass Freundschaften einem viel Gutes geben können, wenn man sich die richtigen Freunde aussucht. Im Nachhinein war es mir unglaublich peinlich, wie ich am Ende des ganzen Bildungs-Plädoyers die höchsten Werte in der Familie infrage gestellt hatte, obwohl ich doch nur ein flüchtiger Gast war. Eigentlich kann ich ja auch verstehen, dass die Eltern sich Sorgen um die Zukunft ihrer Kinder machen und ihnen die besten Ausgangsmöglichkeiten für ein gutes Leben bieten möchten. Caro versicherte mir, dass es nicht allzu schlimm gewesen sei, doch ich hatte das Gefühl, dass ich nicht nur in ein Fettnäpfchen getreten, sondern gleich darin baden gegangen war. Besonders weil ich – um dem ganzen Thema Bildung entfliehen zu können – am Anfang noch einen kurzen Diskurs über Vegetarismus hielt, in einer Familie, in der Fleisch traditionell zu einem „richtigen“ Essen einfach dazugehörte. Keine Ahnung, wann ich mich das letzte Mal so weit aus dem Fenster gelehnt habe… Naja, das war auch eine Erfahrung wert.  Rührenderweise setzte sich der Vater in den paar Tagen, in denen ich zu Besuch war, tatsächlich mit dem Thema Vegetarismus auseinander. Er wollte mir beweisen, wie schädlich es ist, vegetarisch zu essen, indem er Vor- und Nachteile googelte. Lustigerweise kam er am Ende seiner Recherche selber zu dem Ergebnis, dass es für die Gesundheit (und die Umwelt und die Tiere) viel besser ist, vegetarisch zu leben. Er hat dann während meines Besuchs extra weniger Fleisch gekauft, was ich nie von ihm verlangt hätte, mir aber natürlich sehr schmeichelte. Etwas anderes, was mir auffiel, war, dass (wie in vielen kenianischen Familien) der Vater in vielerlei Hinsicht das unangefochtene „Oberhaupt“ in der Familie darstellte. Auch wenn ich nicht immer seiner Meinung war, fiel es mir deswegen schwer, abzuschätzen, ob und wann ich ihm widersprechen durfte oder nicht. Interkultureller Austausch kann echt mega interessant sein, verlangt teilweise aber auch viel Fingerspitzengefühl…

Mit Caros Schwestern und Freundin Concepta (rechts)

Trotzdem habe ich mich während meines Kurzbesuchs in der Familie sehr wohlgefühlt. Die Eltern waren sehr gastfreundlich, die Haushaltshilfe hat immer lecker für uns gekocht und ich habe ein paar schöne Tage mit meiner Freundin in Nairobi verbracht. Auch ihre Schwestern sind mir ans Herz gewachsen! Wir sind zusammen schwimmen gegangen, haben Kekse gebacken (alle waren sehr überwältigt von meinen Marmeladenplätzchen!), haben Familienfeiern, eine Hochzeit und sonntags die Kirche besucht. Sie sind für mich in der kurzen Zeit wie zu einer kenianischen Gastfamilie geworden, die ich mir immer gewünscht hatte. Allerdings bin ich letzten Endes doch froh, selbstständig wohnen zu können und genieße meine Freiheiten, die ich dadurch habe. Nach 4 Jahren WG-Leben hätte es schwer werden können, sich plötzlich Erziehungsberechtigten unterordnen und sich wieder in ein Familienleben einfügen zu müssen.

Kekse backen :)



Außerdem waren wir in Nairobi noch mit Caros Freundin Concepta unterwegs, und zwar im Go Downs Art Centre, wo ein Konzert und eine Ausstellung von T-Shirts und Taschen lokaler Jungdesigner war. Und wir haben den Safari Walk gemacht, ein Spaziergang durch eine Art Zoo. Das war ganz nett, aber eigentlich kann man sich Tiere in Käfigen nicht mehr anschauen, nachdem man ein Mal in der Maasai Mara war und die Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung gesehen hat. Ein paar Quadratmeter bepflanzte Enge kann einfach nicht die unermessliche Weite der Savanne ersetzen.


Mit Caro (links) und Concepta (rechts) auf dem Safari Walk

 
Löwen auf dem Präsentierteller


An einem anderen Tag haben wir mit ein paar von Caros Freunden aus Nairobi, die studentische Hobbyfotografen sind, einen Ausflug gemacht. Wir sind den Oloolua Nature Trail, der 20 km vom Stadtzentrum entfernt ist und durch einen tropischen Regenwald mit Höhlen und Wasserfall führt, entlanggewandert. Es war richtig schön, aus der staubigen Großstadt herauszukommen und die Abgeschiedenheit in der Natur zu genießen. Außerdem war es interessant, die Fotograf*innen bei ihrer Arbeit zu beobachten und es sind ein paar tolle Fotos dabei herausgekommen! Nairobi ist wirklich voll von talentierten, kreativen, jungen Menschen! Aber auch in Kisii findet man einige davon, man muss vielleicht nur ein bisschen mehr suchen, denn in Nairobi gibt es natürlich viel mehr Vereine, Organisationen und kulturelle Events, wo man sie antreffen kann.

Fotograf*innen bei der Arbeit...

...und hier die Resultate







Jetzt noch ein bisschen was zum Studentenleben. Viele der Studenten in Kisii wohnen in günstigen Wohnungen und teilen sich ein Zimmer (!) mit einem/r Kommilitonen/in. Studiert wird hier auch nach dem Bachelor-Master-System, jedoch meist in 4+2 statt 3+2 Jahren. 





auch der Campus in Kisii ist wunderschön grün :)

Neben dem Studienplan, der genau wie bei uns Vorlesungen und Prüfungen vorsieht, gibt es auch von den Studenten selbst organisierte Freizeitangebote, hier in Kisii z.B. einen Salsakurs und einen Poetry Club. 

 
Mit Arica, Helgar und Caro auf einem Salsa-Masken-Abend der Uni


Wer mich kennt, weiß wohl, was mich davon mehr angesprochen hat ;). Letzterem bin ich also vor einiger Zeit beigetreten und es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, mich neben meiner Arbeit mit den Lehrern und Kindern in der Schule auch noch mehr mit Menschen meines Alters auszutauschen. In Kisii gibt es ja leider freizeitmäßig sehr wenig Angebote, wie man Leute kennen lernen könnte, z.B. über Vereine, kulturelle oder Sportangebote. Das ist definitiv etwas, worauf ich mich in Deutschland wieder freuen werde. Umso glücklicher ist der Zufall, dass es gerade hier in Kisii einen Poetry Club an der Uni gibt! Wir haben uns ein paar Mal unter der Woche getroffen und am Ende sogar ein kleines Event organisiert, bei dem wir auf dem Campus zum Picknick eingeladen und Gedichte und Lieder vorgetragen haben – ich war auch mit einem kleinen Beitrag dabei ;)! Die Texte der anderen waren größtenteils auf Englisch, manchmal auf Suaheli und manchmal aus beiden gemixt (ein Jugend-Slang, der sich „Sheng“ nennt) und handelten oft von Liebesbeziehungen, Erwachsenwerden, Identitätsfindung und Gesellschaftskritik – was junge Menschen eben so beschäftigt ;).

 
Mit Helgar und Caro auf dem Poetry Event


Auftritt von Kelvin, dem Leiter des Poetry Club

Caro ist an der Reihe

Mein Auftritt :)

Der Auftritt hat mir großen Spaß gemacht und es ist einfach schön, sich hin und wieder mit Leuten unterhalten zu können, denen man nicht erklären muss, dass es in Deutschland überall Straßenschilder gibt und dass die Mauer seit geraumer Zeit nicht mehr steht. Das ist irgendwie der andere Teil von Kenia, der junge, gebildete, urbane Teil, der sich nicht mit dem status quo zufrieden gibt, sondern einen Blick über den Tellerrand wirft, durch die neuen Medien immer up-to-date ist und bereit ist, das eigene Land und Leben nach den eigenen Maßstäben umzukrempeln. Das ist auch der Teil, der mir Hoffnung macht, dass die letzte Stunde der Kenyatta-Dynastie auch irgendwann geschlagen haben wird und Kenia es irgendwann schafft, sich aus dem Sumpf der Korruption befreien zu können. Und es ist mir wichtig, in meinem Blog auch zu erwähnen, dass es hier in Kenia ebenso junge Talente und kluge Köpfe mit Lebenshunger und Wissensdurst gibt, die die Zukunft Kenias zu einem großen Teil mitbestimmen und mitgestalten werden. Und so sehr mir dieses Mantra der Leistungsgesellschaft auch widerstrebt, irgendwie muss ich den Kenianern in diesem Punkt doch zustimmen. Wenn sich hier was verändern kann, dann nur durch Aufklärung und Bildung. So wie in allen Gesellschaften eigentlich. In diesem Sinne:

BILDUNG IST WICHTIG!!

Habt ihr gehört, Kinder ;)?!